Fondsentnahmepläne zur Altersvorsorge, insbesondere ETF Entnahmepläne, gewinnen immer mehr an Beliebtheit. Viele Anleger sehen darin eine flexible und renditestarke Alternative zu klassischen Versicherungsrenten. Doch wie sicher ist diese Form der Altersvorsorge wirklich? In diesem Beitrag gehen wir auf die Vor- und Nachteile von Fondsentnahmeplänen ein und beleuchten aktuelle Diskussionen zu diesem Thema.
Was sind Fondsentnahmepläne und ETF Entnahmepläne?
Definition eines Fondsentnahmeplans
Ein Fondsentnahmeplan zur Altersvorsorge funktioniert, indem ein angespartes Vermögen in einem Investmentfonds oder ETF über eine bestimmte Laufzeit regelmäßig entnommen wird. Der Anleger bestimmt die Höhe und Frequenz der Entnahmen – typischerweise monatlich – und verwendet diese zur Deckung der Lebenshaltungskosten im Ruhestand.
Unterschied zwischen einem ETF Entnahmeplan und anderen Fondsentnahmeplänen
Ein ETF Entnahmeplan basiert auf börsengehandelten Indexfonds (ETFs). ETFs sind bei Anlegern beliebt, da sie im Vergleich zu aktiv verwalteten Fonds kostengünstiger sind und eine breite Diversifikation bieten. Beide Pläne haben das gleiche Ziel: Ein regelmäßiges Einkommen im Ruhestand zu generieren, ohne das gesamte Vermögen sofort aufbrauchen zu müssen.
Studie des Fondsverbands BVI: Fondsentnahmepläne als sichere Altersvorsorge?
Die These der BVI-Studie
Eine aktuelle Studie des Fondsverbands BVI sorgt für Aufsehen in der Finanzwelt. Sie behauptet, dass Fondsentnahmepläne eine sichere Form der Altersvorsorge darstellen können. Laut der Studie sei es in über 95 Prozent der Fälle möglich, ein ausreichendes Einkommen bis zum Lebensende zu generieren – und das bei einer monatlichen Entnahme in Höhe einer typischen lebenslangen Rente. Der Bonus: Meist bleibt sogar noch Vermögen übrig, das vererbt werden kann.
Vorteile laut der BVI-Studie
Die Vorteile eines Fondsentnahmeplans liegen auf der Hand:
- Flexibilität: Anleger können die Höhe der Entnahmen an ihre persönlichen Bedürfnisse anpassen.
- Potenzial für Vererbung: Anders als bei klassischen Rentenprodukten besteht die Chance, dass ein Teil des angesparten Vermögens erhalten bleibt und an Erben weitergegeben wird.
- Renditechancen: Durch die Anlage in Aktienfonds, insbesondere in ETFs, können höhere Renditen erzielt werden als bei vielen traditionellen Altersvorsorgeprodukten.
Kritik an der BVI-Studie: Zu schön, um wahr zu sein?
Versicherungsbranche und Aktuare schlagen Alarm
Die BVI-Studie hat nicht nur positive Reaktionen hervorgerufen. Kritiker, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) und das Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften (ifa), haben erhebliche Bedenken geäußert. Besonders die Annahmen, auf denen die Studie basiert, stehen in der Kritik.
Unrealistische Renditeannahmen
Einer der Hauptkritikpunkte ist die angenommene jährliche Rendite von 6 Prozent, die in der BVI-Studie verwendet wurde. Laut Kritikern, wie dem ifa, sei diese Annahme zu optimistisch. Der Musterfonds, auf dem die Berechnungen basieren, besteht lediglich aus 30 Prozent Aktien und 70 Prozent Rentenpapieren. Eine solch hohe Rendite sei in diesem Fall unrealistisch, da Anleihen im aktuellen Marktumfeld historisch niedrige Zinsen bieten.
Unterschätztes Risiko: Performance und Langlebigkeit
Neben der Renditeproblematik wird auch das Performancerisiko kritisiert. Aktienmärkte können starken Schwankungen unterliegen, was dazu führt, dass ein Fondsentnahmeplan nicht immer stabile Auszahlungen garantieren kann. Hinzu kommt das sogenannte Langlebigkeitsrisiko: Wenn Anleger länger leben als erwartet, könnte das angesparte Vermögen vorzeitig aufgebraucht sein – ein Problem, das klassische Rentenversicherungen durch lebenslange Auszahlungen umgehen.
Vor- und Nachteile von Fondsentnahmeplänen zur Altersvorsorge
Vorteile eines Fondsentnahmeplans
- Höheres Renditepotenzial: Im Vergleich zu konservativen Anlagen bieten Fonds und ETFs höhere Renditechancen, insbesondere bei langfristigen Investitionen.
- Flexibilität: Anleger können selbst bestimmen, wie viel sie entnehmen und können den Plan bei Bedarf anpassen.
- Geringere Kosten: Vor allem ETF Entnahmepläne haben niedrigere Gebühren als viele aktiv verwaltete Fonds oder Versicherungen.
Nachteile eines Fondsentnahmeplans
- Keine garantierte Auszahlung: Im Gegensatz zu Rentenversicherungen gibt es keine Garantie, dass das Geld ein Leben lang reicht.
- Schwankungsanfälligkeit: Insbesondere in Phasen schwacher Märkte könnten die Entnahmen in schwierigen Zeiten zu einem ungünstigen Zeitpunkt erfolgen.
- Langlebigkeitsrisiko: Wenn man älter wird als geplant, kann es passieren, dass das Vermögen vorzeitig aufgebraucht ist.
Fazit: Sind Fondsentnahmepläne eine sinnvolle Altersvorsorge?
Fondsentnahmepläne, insbesondere ETF Entnahmepläne, können eine interessante Alternative für die Altersvorsorge sein, wenn man das Risiko höherer Schwankungen und keine Garantie für lebenslange Auszahlungen akzeptiert. Für Anleger, die auf Flexibilität und Rendite setzen und gleichzeitig bereit sind, Risiken in Kauf zu nehmen, können diese Pläne eine lohnende Option sein. Allerdings sollte man sich der Risiken bewusst sein und genau abwägen, ob ein Fondsentnahmeplan zur eigenen Lebenssituation passt.
Lassen Sie sich individuell beraten
Sie sind sich unsicher, ob ein Fondsentnahmeplan oder ein ETF Entnahmeplan zur Altersvorsorge für Sie geeignet ist? Kontaktieren Sie uns noch heute! Als unabhängige Experten helfen wir Ihnen dabei, die richtige Strategie für Ihre Altersvorsorge zu finden und Ihre finanziellen Ziele zu erreichen. Vereinbaren Sie jetzt eine unverbindliche Beratung und sichern Sie sich eine optimale Zukunftsplanung.